- Meine ärmellosen Lieblingsshirts
- Abwandlungen, um den Koffer fix zu füllen
- Nachtrag zu Big Lady Cassidy
Ich bin kein Sommertyp
Frühling und Herbst liebe ich, den Sommer nur manchmal… wenn es nicht zu warm ist. Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Selbstverständlich weiß ich Anfang Juni, dass der warme Sommer kommt und es wirklich sinnvoll wäre, ein paar luftige Shirts zu nähen. Überall sehe ich, zugegebenermaßen neidisch, zarte Kleidchen und lässige Tops. Aber selbst meine Kurzarmshirts reichen meist bis zum Ellenbogen – der Grund: ich mag meine starken Oberarme nicht. Viele meiner Kurven finde ich ok – meine Oberarme aber nur, wenn sie verdeckt sind.
Ach, da schaut ja keiner hin… ist doch völlig egal… da brauchst du nur das Selbstbewusstsein…
Diese Sätze stimmen, aber nicht in Bezug auf meine Oberarme. Leider nimmt der Sommer darauf keine Rücksicht.
Das Schlimmste: ich schiebe das Nähen und Tragen von ärmellosen Shirts deshalb vor mir her. Erst, wenn die Sonne richtig brennt, müssen schnell ein paar luftige Teile her. Zu dem Zeitpunkt sind meine Unterarme schon hübsch braun, die Oberarme aber schneeweiß. Doppelter Ärger, du siehst es auf den Fotos.
Anfreunden kann ich mich mit Shirts, welche „überschnitten“ sind. Sie haben keine richtigen Ärmel, reichen aber etwas über die Schulter. Um Bauch und Hüfte müssen sie locker fallen. Letztes Jahr waren meine Lieblingsschnittmuster dafür Amelia und Rosalie.
Da es dir vielleicht ähnlich geht und ich dies im nächsten Jahr endlich ändern möchte, ist es heute Thema. Ich zeige dir zwei ärmellose Shirts und wie ich sie für mich abwandele. Garantiert fix genäht.
Plus Size Shirt Big Lady Leana
Große Falten am Halsausschnitt geben bei Leana die nötige Weite und schauen sehr edel aus. Allerdings mag nicht jede Oberweite diese Falten. Woran das liegt? Das weiß ich auch nicht, es hat wahrscheinlich etwas mit der Höhe und der Form der Brust zu tun. In der Beschreibung steht schon, dass bei größerer Oberweite empfohlen wird, diese Falten in die entgegengesetzte Richtung zu legen.
Bei mir sitzen keinerlei Falten über der Brust, deshalb habe ich diesen Bereich des Halsausschnitts eingekräuselt. Dafür schneide aber unbedingt am Schnittmuster die Spitzen der Falten ab und markiere dir den Bereich, in dem das Shirt gerafft wird. Das ist für den späteren Fall wichtig.
Am ersten Shirt war mir die Oberweite zu üppig. Weil es im Rücken aber gut saß und nur in der vorderen Weite 8 cm enger sein sollte, habe ich für das nächste Shirt nicht die kleinere Größe gewählt, sonder das Schnittmuster für das Vorderteil 4 cm über den Stoffbruch ragend gelegt.
In diesem Fall empfehle ich dir wirklich, sehr ordentlich zu raffen. Ich nähe eine größere Stichlänge mit geringerer Fadenspannung. Die losen Fadenenden lassen sich gut mit Stecknadeln fixieren und die Minifalten ordentlich verteilen. Ein hübscher Ausschnitt ist die halbe Passform.
Joana
Einfache ärmellose Shirts, wie Joana, kannst du sehr einfach auf deine benötigte Oberweite anpassen, selbst wenn deine Konfektionsgröße nicht im Schnittmuster enthalten ist. Nimm die größte Größe und miss ab, um wieviele Zentimeter deine Größe mehr Oberweite bräuchte.
In meinem Fall fehlten 6 cm. Deshalb brauchte ich das Schnittmuster für Vorder- und Rückenteil nur jeweils 3 cm vom Stoffbruch entfernt aufzulegen. Sind es bei dir mehr als 5 cm, solltest du zusätzlich den Armausschnitt ein bis zwei Zentimeter tiefer ausschneiden.
Damit der Halsausschnitt nicht zu weit wird, verschmälerst du ihn einfach. Hier siehst du den rosa Bereich, welchen ich hinzugefügt habe.
Mit etwas Erfahrung kannst du dir sogar ein ähnliches Top aus deinem Lieblingsshirt zeichnen, in dem du einfach diese überschnittenen Schultern hinzufügst.
Da sie am bequemsten sind, wenn sie A-förmig sehr locker umspielend fallen, lassen sich prima leichte Jerseys verwenden. Meine Shirts sind aus Viscosejersey und bei Hitze wirklich super angenehm zu tragen.
Vielleicht mag mich jemand von euch im nächsten Jahr rechtzeitig an ärmellose Shirts erinnern, dann müsst ihr euch nicht die weiß-braunen Arme anschauen 😉
Nachtrag
Leicht und luftig sind ebenfalls bequeme Blusen, wie z. B. Big Lady Cassidy. In einem Artikel habe ich schon darüber geschrieben.
Mittlerweile ist noch eine schöne Variante mit eingefasstem Ausschnitt und Knopfleiste entstanden. Prinzipiell auch eine schöne Abwandlung des Schnittmusters. Allerdings ist es bei mir ein TFT (Teil für die Tonne) geworden. Mit einer Idee konnte ich die Tunikabluse zu einem lässigen Strandhemd retten. Sorry, diese offenherzigen Strandbilder mag ich nicht im Internet hochladen, aber ich schreibe nächste Woche gerne einen extra Newsletter und zeige sie dir. Falls du ab und zu persönlichere Fotos sehen möchtest, solltest du diesen kostenlos abonnieren 😉
Danke für deine tollen Tipps.Ich kann das sehr gut verstehen,dass man einen Bereich seines Körpers nicht so toll findet.Bei mir sind es die Knie.Im Laufe meines Lebens habe ich zwischen Grösse 38 und 50 schon alles getragen und mag es nicht kniefrei.
Liebe Elke, herzlichen Dank für deine Rückmeldung. Meine Knie zeige ich im Sommer bisher auch nur zuhause, habe mir aber vorgenommen, im nächsten Sommer mal kürzere Hosen zu tragen…. aber da muss ich innerlich noch etwas mutiger werden. Ich kann dich sehr gut verstehen!
Liebe Grüße
Sabine
Kann ich gut verstehen, ich zeige meine Knie auch schon lange nicht mehr. Und die Knöchel auch nicht gerne, schön schlanke Knöchel hatte ich ja noch nie.
Im Sommer ist es auch höchstens eine Dreiviertelhose.
Und meine neuen Tshirts haben auch alle Ärmel, bei den Anproben (noch sind es Kaufshirts) hab ich festgestellt, dass ich überschnittene Schultern an mir nicht mag. Wer weiß, Sabine, vielleicht schaffst du es ja, dass ich mir doch eins nähe? 😉
Danke für deine Tipps!
Liebe Hanne,
prima, dann schaust du ja schon genauer auf deine Shirts. Lies gerne mit, manche Tipps werden auch auf Kaufkleidung umsetzbar sein. Irgendwann bekommst du dann sicher auch Lust, es einmal auszuprobieren.
Ich finde es ebenfalls am wichtigsten, sich luftig anzuziehenund könnte mich in hautenger Kleidung gar nicht wohlfühlen.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine, vielen Dank für Deinen Blog!
Ich nehme mir viel daraus mit. Ich habe aktuell auch das Problem der weißen Oberarme *lach*.
Amelia nehme ich mir mal als Tipp mit, ich mag es gern tailliert und könnte mir vorstellen damit zufrieden zu sein.
ganz liebe Grüße
anja
Liebe Anja,
das freut mich sehr, es ist alles zum „Mitnehmen“ gedacht 😉 Bei Amelia kannst du im Nachhinein auch noch super die Taille schmaler abnähen. Einmal angepasst, ist es im Herbst in der längeren auch super über Shirt und Leggings oder schmalen Jeans. Nur bei größerer Oberweite würde ich eher Leana nehmen, da die Falten vorne luftig Platz geben.
Liebe Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
Vielen lieben Dank für diesen weitern Post mit so vielen tollen Tips. Auch, dass Du immer Fotos von Dir zeigst.
Ich habe mir Rosalie bestellt. Hast Du die etwa auch aus Viskosejersey genäht? Geht das denn? Ich glaube, das packt meine Overlock nicht.
Und noch ne Frage hab ich. Hast Du an den überschnittenen Ärmeln noch Bündchen angenäht? Es sieht aus auf dem Foto…aber ich kann es mir „technisch“ gar nicht vorstellen…
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra,
nein Rosalie hatte ich letztes Jahr aus einem superdünnen Viscose-Druck genäht… war super, hielt aber den Alltag mit den 3 Enkelkindern nicht recht aus. Da zogen sich nach und nach Fäden… Ja, ich nähe gerne Bündchen an, aber wirklich nur leicht gedehnt aus dem Stoff selber… ich finde, dass es dann schöner über die Schulter fällt/formt… geht aber auch ohne.
Liebe Grüße
Sabine
Oh entschuldige, vergiss die 2.Frage. Ich hab mir eben das Schnittmuster Joana angeschaut, da wird das ja auch so gezeigt.
Liebe Sabine,
deine Oberarme…
Ich hatte in meinem Unglück (ich war Jahrelang schwer depressiv) das Glück gehabt mich lieben zu lernen. Ich mag mich, wie ich bin (ich mag auch den Spruch: “ Wenn ich wie du wäre, wer wäre dann wie ich?“ sehr gerne). Und darum gefallen mir deine Beiträge und viele Kommentare deiner Leserinnen- nicht wie wir aussehen ist von Bedeutung. Sondern, wie wir uns fühlen, was wir ausstrahlen. Und deine Bilder sind wunderschön! Und ich hoffe, dass du mal deine Arme mögen wirst, denn sie gehören zu dir und sie strahlen mit dir. Sie machen dein Erscheinungsbild komplett.
Ich freue mich darauf ein Shirt mit Kräuselung zu nähen, denn bis jetzt schreckte ich davon ab- ich dachte immer, sowas macht meinen Busen noch grösser und mit so einer Größe kipp ich vielleicht schon nach vorn :))))
Ich freue mich in Moment riesig, dass du diese Seite gemacht hast!
Ganz liebe Grüße Magda
Liebe Magda,
vielen Dank für deine lieben Worte, ich freu mich darüber! Der Spruch ist wirklich sehr schön. Nächstes Jahr nähe ich früher ärmelos, dann sind auch die Oberarme etwas braun und ich mag sie mehr 😉 Ich schreibe ja ehrlich und dazu gehört eben auch, dass man nicht unbedingt alle seine Kurven superhübsch finden muss…Das schreiben ja schon viele und mindestens genauso viele haben dann ein schlechtes Gewissen. Dann gehen sie mit hängenden Schultern und die Kleidung sitzt erst recht nicht. Dazu ist das Leben zu kurz. Einiges ist eben mit Kurven etwas anders, aber es gibt viele einfache Lösungen. Probiere es mal mit der Kräuselung aus. Es ist zumindest im Sommer herrlich luftig, aber ich weiß, dass viele mit Oberweite diese Shirts das ganze Jahr über lieben. Du kannst nur durchs Probieren herausfinden, ob du es an dir magst. Ich weiß, dass Stoff nicht billig ist und viele nicht gerne probieren. Aber wie schön ist es, wenn man nach und nach Lieblingsschnitte findet und sie immer wieder neu nähen kann?
Ganz liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine, danke für deine vielen guten Tipps. Endlich passen meine genähten Oberteile. Bei diesen Temperaturen ( im Rhein-Main-Gebiet ist es einige Grad wärmer als bei dir im hohen Norden ) trage ich am liebsten locker sitzende Teile aus dünnem Baumwollstoff oder Viskose. Darf ich Werbung für einen Schnitt machen? MaCaya von Kibadoo ist schnell genäht und luftig leicht.
Bitte mach weiter so mit deinem Blog, ich freue mich auf jeden neuen Beitrag.
Liebe Grüße
Bea
Liebe Bea,
ich freue mich sehr, dass deine Oberteile jetzt schon eine bessere Passform haben. Genau dafür schreibe ich ja jeden Artikel und das ist dann mein „Lohn“.
Herzlichen Dank für die liebe Rückmeldung!
Liebe Grüße
Sabine
Moin liebe Sabine,
auch ich oute mich als Bauernbräune-Mädel weil ich meine Oberarme lieber bedeckt halte.
Warum eigentlich? Ich mag es lieber wenn unter den Achseln eine Stofflage ist, ich fühle mich mit Ärmeln einfach wohler. Aber eigentlich habe ich es lange nicht mehr ausprobiert und sollte mal wieder über meinen eigenen Schatten springen.
Deinen Tipp mit den überschnittenen Schultern werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Ich mag es ja gerne flatterig und da kämen mir solche „Ärmel“ entgegen.
Liebe Grüße,
Inge
Moin liebe Inge,
ich mags eben auch so lieber…aber es soll ja sehr heiß werden und dann fühle ich mich luftiger angezogen wohler. Letztlich geht es nicht darum, wie die aktuelle Mode ist, wie weit oder eng Kleidung sitzt, ob wir uns altersgemäß kleiden oder ob allen unser Look gefällt. Es geht darum, dass wir uns wohlfühlen in unserer Kleidung. Denn dann bewegen wir uns freier, lachen mehr und zappeln nicht. Manchmal sollten wir auch mal Neues ausprobieren, nur so geben wir uns die Chance, etwas zu entdecken 😉
Liebe Grüße und weiter viel Freude beim Nähen Sabine
Nein, Kästchen vergessen anzuklicken und alles ist weg *heul*. Na dann fang ich eben nochmal von vorne an.
Eigentlich bin ich ziemlich schmerzfrei, außer ich sehe meine Oberarme im Spiegel beim Sport. Da ich zwecks Selbstkontrolle immer in 1. Reihe direkt vor dem Spiegel stehe, bleibt mir gar nix anderes übrig, als mir das Elend immer anzuschauen.
Da wir einen uneinsehbaren Dachbalkon haben, liege ich allerdings beim 1. Sonnenstrahl sofort für 30 min draußen auf der Liege. 15 min Vorderseite, dann bitte einmal wenden und 15 min die Rückseite. Ich bin der Meinung, dass ein brauner Körper einfach schlanker aussieht, vielleicht täusche ich mich auch. Von daher ziehe ich gerne ärmellose Shirts an, auch kurze Hosen, die meist knapp überm Knie enden. Ich liebe 2 Skorts, die ich mir aus dem Helgoland-Schnitt mal genäht hatte. Das Rockteil hab ich selbst drangeklöppelt und beide Skorts sind aus stretchigen BW-Stoffen genäht. Dadurch sind sie auch durchaus tauglich fürs Geschäft. Als Regalkraft für ein Tchibo-Regal muss ich beweglich und flexibel sein, da sind die Skorts mit dem Gummibund ideal. Der Helgoland-Schnitt ist sowieso toll, den hab ich bereits schon in allen Längen genäht, auch mit Sweatstoffen in kurz für daheim.
Liebe Sonny,
nächstes Jahr, so nehme ich mir zumindest fest vor, werde ich es mit der Bräunungsphase ebenso wie du machen. Auf jeden Fall schaut alles dann hübscher als so streifig aus. Deshalb ärgere ich mich ja immer doppelt über mich…seufz..Ja, Helgoland liebe ich ebenfalls… das Schnittmuster ist nächste Woche Thema im Blog 😉 Skorts sind eine super Idee…muss ich unbedingt mal auprobieren. Ich finde es eh immer super, einen Schnitt immer wieder neu abwandeln zu können und schon mal zu wissen, dass das Kleidungsstück dann passt.
Liebe Grüße und herzlichen Dank für deine Tipps
Sabine
Coole Idee , grosse Falte gehen bei mir auch nicht es sieht grässlich aus , ….smile Grüessli Beatrice Zürich
Ja, liebe Beatrice, es ist bei jedem anders… aber haben wir einmal herausgefunden, was uns steht, wissen wir es für die Zukunft… das ist das Schöne. Liebe Grüße Sabine
Hallo,
ich lese mich gerade durch deinen Blog und bin ganz begeistert wie du deine Erfahrungen und Tipps teilst. Welche Schnitte es werden weiß ich dank dir schonmal. Mich würde sehr interessieren welche Stoffe du -vor allem für Sommeroberteile- verwendest. Viskosejersey würde vermutlich schön fallen oder? Ich würde gerne den Kleiderschrank meiner Mama aufstocken und bin mir unsicher. Ihr ist grundsätzlich immer zu warm, egal zu welcher Jahreszeit 😉 Da würde ich gerne einen Stoff vernähen in dem man nicht so schnell schwitzt… Vielleicht hast du ja einen Tipp.
Danke und viele Grüße,
Anita
Liebe Anita, es freut mich sehr, dass du mitliest und für deine Mama nähst. Viscosejersey ist toll, wenn viel Oberweite und recht wenig Bauch vorhanden ist, oder das Shirt schön A-linig geschnitten ist. Zu Viscosejersey habe ich auch etwas im Newsletter ( in der Serie) geschrieben. Falls noch nicht, solltest du ihn einfach abbonnieren. Ich selber liebe zur Zeit Modal, ein weicher, sehr atmungsaktiver Jersey. Ansonsten ist auch Baumwolle mit Elasthan, ohne Polyester, als Shirt prima. Leichter noch sind Blusenshirts aus gut fallender leichter Webware. Dafür arbeite ich gerade an einem legeren Schnittmuster. Für Strickstoffe sind dagegen leichte Polyesterstrickstoffe toll. Sie liegen nicht an und durch den lockeren Strick schwitzt man nicht. Generell sollte alles etwas weiter fallen, dann wird sich deine Mutter wog+hler fühlen, weil mehr Luft zwischen Körper und Kleidung ist. Die curvy enger sitzenden Schnittmuster also besser eine Nummer größer aus gut fallendem Stoff nähen. Falls noch Fragen auftauchen, melde dich gerne. Liebe Grüße Sabine