Welche Nähfüsse nutzt du? Diese Frage wird mir oft gestellt. Deshalb möchte ich meine liebsten Füßchen heute einmal vorstellen. Es gibt selbstverständlich noch mehr praktische Füßchen für Taschen und Co., diesmal soll es aber um das Nähen von Kleidung gehen.
Ich spiele sehr gerne mit den Einstellungen der Nähmaschine und wechsele ebenso oft die Nähfüßchen. In den Videos wirst du dennoch meist nur den Klarsichtfuß entdecken, weil ich da schon mit dem Bedienen der Kameras gefordert bin. Außerdem hat ja nicht jede von euch meine Füßchen-Auswahl. Bei einigen Maschinen liegen sie schon bei, für andere Maschinen müssen wir sich recht teuer dazu kaufen.
Der Klarsichtfuß
In der Konfektionsnäherei würde er als Schickimicki betitelt, aber der Klarsichtfuß ist mein absoluter Liebling.
Ich habe die volle Kontrolle über jede Einstichstelle, kann präzise jeder Kurve folgen und akkurat Ecken steppen.
Die roten Markierungen sorgen für schnurgerade Nähte. Ich habe alles genau im Blick.
Der Jeansfuß
Für alle dickeren Stoffe liebe ich den Jeansfuß.
Das Füßchen drückt den Stoff rundherum gut an die Stichplatte. Perfekt auch für Stoffe mit Struktur, wie z. B. Cord oder Spitze.
Da er lediglich ein Einstichloch in der Mitte hat, sind nur gerade Nähte möglich.
Der Blindstichfuß
Er hat eine Führung in der Mitte, welche wunderbar an allen Kanten entlanggleitet.
Nähte lassen sich perfekt gleichmäßig absteppen. Für Nähte im Nahtschatten ist er ein Traum. Einen Hosenbundstreifen nähe ich gerne rechts auf rechts an und klappe die gegenüberliegende Seite nach innen.
Nun kann ich von der rechten Stoffseite haargenau an der Bundnaht entlang nähen. Die kleine Zunge drückt den Stoff des Bundstreifens sanft zur Seite und es entsteht eine Naht, die später kaum sichtbar ist. Sie verläuft im Schatten des Bundes.
Der Schmalkantenfuß
Der Schmalkantenfuß ist dem Blindstichfuß sehr ähnlich.
Allerdings befindet sich die Führungszunge nur im vorderen Bereich. So federt sie bei Nahtübergängen besser mit. Durch die breite Öffnung lassen sich prima Zickzack- oder Zierstiche arbeiten. Mit diesem Fuß nähe ich gerne Bänder und Borten auf, nutze ihn aber ebenfalls für Absteppungen mit einem größeren Abstand zur Naht oder für doppelte Steppungen. Ebenso sind Biesen wunderbar einfach mit ihm zu nähen. Das habe ich dir hier schon mal an den Bügelfalten gezeigt.
Dies sind meine ganz persönlichen Lieblingsfüße. Mich interessiert brennend, welche deine Lieblinge sind und ob du noch andere Tipps hast? Teile sie gerne mit uns allen in den Kommentaren.
Hallo Sabine,
da meine Maschine keinen integrierten Obertransport hat, nutze ich bei mehreren Stofflagen gerne den Obertransportfuß. Bei meiner Maschine lässt er sich elektronisch steuern, an der „Unterwegsmaschine“ ist er mechanisch, arbeitet aber fast ebenso gut.
Gerne mag ich auch den offenen Applikationsfuß. Den nutze ich, wenn ich gestickte Patches auf Kleidung aufnähe.
Und dann habe ich noch so einen Fuß, dessen Namen ich gar nicht weiß. Er hat nach rechts eine Skala die weit über den Fuß hinausgeht. Steppe ich etwas in einem gewissen Abstand ab, ist der toll :-).
Liebe Grüße und Danke für Deine Erklärungen
Sabine
Liebe Sabine,
ja, den offenen Fuß habe ich früher auch oft genutzt…aber durch den Klarsichtfuß sehe ich jetzt ja auch alles. Der Abstandsfuß ( ich weiß auch nicht, wie er genau heißt) ist prima, ein guter Tipp.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Sabine
Hallo,
schön wäre es, die Füße mal in „Aktion“ zu sehen, wo genau man
sie ansetzen muß, um zu dem angesprochenen Ergebnis zu kommen.
Grade beim Bund annähen.
Das kann ich mir so nicht wirklich bildlich vorstellen.
Mit freundlichen Grüßen
k.s.
Liebe K.S.,
oh, das notiere ich mir gleich und zeige es bei meiner nächsten Hose. Danke für den Hinweis…so genau in ich darauf bisher gar nicht eingegangen.
Liebe Grüße
Sabine
Danke für die Erinnerung, dass man verschiedene Nähfüße benutzen kann. Das ist bei mir völlig vergessen gegangen. Wenn nach meinem Föhr-Urlaub hoffentlich auch h meine Nähmaschine bald wieder aus der Wartung zurück ist, werde ich mich mit den Nähfüßen wieder näher beschäftigen.
Was gibt’s den für ein neues Schnittmusterkonzept? Ich hab‘ garnichts mitbekommen.
Ich kämpfe auch noch mit dem Hosenkonzept, da muss ich für ein gutes Ergebnis nochmal dran.
Liebe Sabine,
oh, das neue Schnittmusterkonzept dauert noch… es muss ja in allen Größen und mit allen Kurven genau getestet werden. Außerdem sind ja einige Videos zu drehen, damit ihr es genau auf eure Figur anpassen könnt. Es wird wieder ein Oberteil. Ran an die Hose! Wir helfen doch alle gerne in der zugehörigen Gruppe!
Liebe Grüße
Sabine
Der ganz normale Nähfuß, der Reißverschlußfuß, der Teflonfuß bei Kunstleder für Taschen, Fuß für einige Zierstiche und den Blindstichfuß, sowie einen Fuß für verdeckte RV´s, welche ich bisher noch nicht ausprobiert habe. Ich habe eine Elna, noch recht neu.
Liebe Sybille,
ja, der Teflonfuß ist für schöne Taschen ein super Hilfsmittel, diesmal ging es ja eher um die Kleidung. Das Füßchen führ nahtverdeckte Reißverschlüsse ist super… probiere es unbedingt mal aus.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
Bei mIr kommt so gut wie immer der Klarsichtfuss zum Einsatz, habe ich vor längerem bei Dir abgekuckt . Der Schmalkantenfuss liegt auch immer Griffbereit. Der Blindstichfuss sowie der Jeansfuss werden von mir total vernachlässigt, aber das wird sich jetzt ändern, dank Deinerp dazu.
Liebe Elke,
ha, da konnte ich meine Klarsichtvorliebe weitergeben…das freut mich! Jeder hat ja so seine eigene Arbeitsweisen. Es ist ja das schöne, dass wir sie hier untereinander etwas teilen können. Ich habe auch schon den einen oder anderen Tipp von euch mitgenommen 😉
Liebe Grüße
Sabine
Hallöle…ich benutze fast nur meinen durchsichtigen Nähfuss und den RV Fuss.
Meine Nähma zeigt mir zwar immer an, welcher Nähfuss für welchen Stich ideal ist, aber da bin ist starrköpfig.
Liebe Uta,
Starrköpfigkeit ist auch ein Vorteil…wir wollen uns ja nix von der Maschine vorschreiben lassen, nicht wahr 😉 Jeder von uns hat ja auch so seine eigenen Arbeitsweisen. Manchmal ist es aber hilfreich, mal über den Tellerrand hinauszuschauen… Ich kenne vieles der modernen Nähmaschinen gar nicht und bin manchmal doch erstaunt, dass etwas einfacher geht. Das ist ja das schöne hier am Austausch.
Liebe Grüße und ein schönes Nähwochenende
Sabine
herzlichen Dank für deine Nähfüßchen liebe Sabine. Ich nähe meistens mit dem 1. und mit dem für Knopflöcher. Ich bin ehrlich gesagt meistens zu faul zum wechseln. Obwohl ich relativ viele habe. Ich habe eine Pfaff tiptronic 2020. Und das seit 20 Jahren und bin sehr glücklich damit.
Liebe Monika,
herzlichen Glückwunsch zu der tollen Maschine! Gib sie bloss nie weg! Damals wurde von Pfaff das ganze Innenleben noch praktisch verschleißfrei aus Metall verbaut. Inzwischen besitzen die Maschinen innen viel Plastik, welches sich natürlich leichter abnutzt.
Liebe Grüße
Sabine
Vielen Dank, wie immer tolle Tips!
Liebe Heike,
prima, dass ein Tipp für dich dabei war. Genau deshalb schreibe ich ja die Artikel.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
meine Lieblingsfüße sind der Obertransportfuß, den habe ich fast immer an der Maschine, weil sich so die Stofflagen nicht verschieben und auch der Blindstichfuß wegen der schönen geraden Absteppungen!
Liebe Grüße
Ingrid
Liebe Ingrid,
der Obertransport ist bei mir kein extra Fuß, ich klappe ihn einfach hinter dem Füßchen herunter. Ohne Obertransport könnte ich mir das Nähen, gerade von etwas dehnbaren Stoffen so gar nicht vorstellen. Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du ihn oft nutzt.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Sabine
Hallo Sabine,
zu allererst möchte ich dir zum 4. Enkelmädchen gratulieren. Bestimmt hast Du sofort Deine Bernina zum Babysachen nähen rattern lassen.
Die Nähfüßchen, die Du vorgestellt hast, sind auch meine Favoriten. Da ich mit Pfaff nähe habe ich auch das IDT- System zur Verfügung. Wäre dies nicht der Fall, käme noch das Obertransport – Füßchen auf die Favoritenliste. Für Applikationen benutze ich nur den offenen Applikationsfuß. Da kann man wirklich alles sehen, was gerade genäht wird – allerdings sollte man auf die Finger aufpassen, da dieses Füßchen wirklich offen ist und somit keinen Fingerschutz bietet. Der Patchworkfuß ist für schmalere Nahtzugaben auch eine Hilfe, da ich dann nicht an die schmalere Nahtzugabe zu achten brauche.
Deinen Beitrag finde ich wieder sehr gelungen – und ein neues Schnittmuster – Konzept Probenähen ???? !!!!!! Wow, gibst Du uns einen Tipp, worauf wir uns freuen dürfen ?????? Danke für Deine Anleitungen, Ideen und zahlreichen Tipps, die vielen tollen Videos und die schönen Stoffe, die Du anbietest. Mache bitte unbedingt weiter so. Liebe Grüße von Anke aus Werneuchen
Liebe Anke,
herzlichen Dank für die Gratulation zum frischen Enkelmädchen und deine lieben Worte. Eigentlich hat das Enkelmädchen genug geerbte Kleidung im Schrank und ich sollte nichts neues nähen… aber dann wollte/musste ich für mein Herz doch und mittlerweile ist der Schrank neu gefüllt…lach… Es sind so herrlich kurze Nähte, keine Anpassungen nötig und Stoffreste lassen sich gut verwerten.
Ja, seit einigen Jahren haben die guten Bernina auch das IDT-System. Genau deshalb habe ich die vorherigen 30 Jahre immer mit Pfaff genäht und bin erst zu Bernina umgestiegen, als das Patent für das System bei Pfaff ausgelaufen war. Zum Applizieren nutze ich aus dem Nicht-in-den-Finger-näh-Grund auch den durchsichtigen Nähfuß. Einmal und nicht wieder…
Das neue Schnittmusterkonzept ist wieder ein Oberteil… die Probenäherinnen sind schon unglaublich fleißig, aber es müssen ja auch alle Kurven getestet werden, dazu die ganzen Anleitungsvideos zum Anpassen…das dauert noch eine ganze Zeit.
Mir geht es ja darum, dass ihr das Anpassen wirklich versteht…das Schnittmuster ist ja quasi nur „die Arbeitsgrundlage“.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Sabine