„Trag was du magst!“ ist einfach gesagt, aber leider keine Selbstverständlichkeit. Für Männer ist dies meist kein Thema, aber letzte Woche war der Weltfrauentag. Daher möchte ich mal genauer auf das Thema schauen und dir meine Geschichte dazu erzählen. Ganz persönlich.

Von blau zu braun zu blau – meine Geschichte

Schon immer kombinierte ich Jeans mit blau-grau-schwarz. Meine fröhlich bunte kreative Seite lebte/nähte ich in die Kinderkleidung ein. 

Es war vor mehr als 15 Jahren. Ich hatte viel abgenommen und war trotzdem noch sehr unzufrieden. Dies lag nicht an meinem Leben oder der Familie. Ich war ratlos. Eine Typberatung sollte helfen.

Die wirklich nette Typberaterin hängte mir viele Tücher um. Ergebnis: ich bin ein Herbsttyp. Mir stehen warme erdige Braun- und Grüntöne, Gold, Naturmaterialien und meine leicht ergrauten Haare sollte ich warmbraun mit blonden Strähnen färben lassen. 

Teilweise hatte ich es mit den Tüchern selber erkannt, ich habe ihr geglaubt und sicher hatte sie recht.

Farbkarte für den Herbsttyp - Farbberatung

Ich bekam eine Farbkarte mit meinen Farben in die Hand gedrückt (ja, ich habe sie heute noch ;-))

In den nächsten Monaten ließ ich mir die Haare entsprechend färben, tauschte Silber gegen goldene Ketten, stellte meine Kleidung auf warme Farbtöne um und kaufte mit Farbpass in der Hand.  

Ich kaufte entsprechende Stoffe, denn Oberteile und Jacken habe ich mir zu der Zeit, in einer „normalen“ Größe 42, selber genäht. 

Kleidung in warmen Farbtönen - Schnittmuster von Farbenmix

Wenn du farbenmix schon länger begleitest, erinnerst du dich vielleicht. Die Schnittmuster Pellworm und Antonella erschienen zu dieser Zeit.

Leider fühlte ich mich in den warmen Tönen irgendwie „verkleidet“, ich konnte mich nie daran gewöhnen. Das Haarefärben nervte und ich griff immer wieder zur blauen, anstatt zur braunen Jeans.

Dies lag ganz sicher nicht an der Farbberaterin, sie hatte recht. Das Unwohlsein lag in mir selber. Ich hatte immer mehr Kurven und Kleidung diente nur dem Zweck, sich anzuziehen. Ich hatte weder Freude am Shoppen, noch konnte ich mich an Mode erfreuen. Diese Gedanken änderten sich leider nicht mit der Konfektionsgröße, sie waren präsent. 

Blusenshirt-Schnittmusterkonzept als Hoodie genäht
Schnittmusterkonzept Blusenshirt

Inzwischen sind meine Haare grau, ich passe Schnittmuster auf meine Kurven an und trage weiter meine geliebten Blautöne. Vorausschauend habe ich sogar für den Blog ein kühles Rosa gewählt, da ich wusste, dass ich viel Blau nähen und zeigen würde. Es passt wunderbar dazu.

Ich bin jetzt herrlich entspannt mit mir und dem Thema.

Trage was du FÜHLST!

Warum ich meine Geschichte erzählt habe? Es ist in der Regel nicht das neuste Schnitt-/Stoffmuster oder die Trendfarbe, welche dich glücklich macht. 

Es ist Kleidung, in der du dich wohl fühlst, frei bewegen und du selbst sein kannst. Hör deinen Gefühlen zu.

Sie sagen oftmals etwas anderes als Kataloge, hippe Influenzer oder die Freundin.

Gerade bei kurvigen Figuren kommt es nicht auf den Zentimeter oder die perfekte Passform an. Mit diesen Gedanken stehen wir uns oft selber im Weg. 

Ja, ich würde eine Farbberatung mal wieder spannend finden. Aber dabei diesmal genau meine Gefühle äußern, um beides in Einklang zu bringen. 

Hast du mal ähnliche Erfahrungen gemacht? Planst du deine Kleidung vielleicht ganz anders? Schreib mir gerne unten in die Kommentare!