Mit einer kurvigen Figur lieben wir es, gut passende Schnittmuster zu variieren. Einige von euch trauen sich aber noch nicht so recht an den Halsausschnitt heran. Schade, denn ich selber habe sogar Schablonen für meine Lieblingsauschnitte. Sie sind in einem Viertelstündchen erstellt und lassen sich unbegrenzt nutzen.

Halsausschnitte variieren und nach Schablone zuschneiden

 

  • Halsausschnitt höher oder niedriger abwandeln

  • Belege zeichnen

  • Halsausschnitt verbreitern

  • Eckiger Halsausschnitt

  • Schablonen erstellen

Wie immer gibt es mehrere Wege zum Ziel. Du kannst Kurvenlineale nutzen oder mit Winkel konstruieren. Ich liebe es ja generell unkompliziert ;-). Schau mir einfach über die Schulter.

Halsausschnitt höher oder niedriger abwandeln

Je ein Din A4 Blatt mit der langen Seite an der vorderen und rückwärtigen Mitte des Schnittmusters auflegen und ausrichten. Vorderen und rückwärtigen Ausschnitt, plus ein paar Zentimeter der Schulterline abpausen.

Den neuen Ausschnitt höher oder niedriger zeichnen. Er sollte an dem bisherigen Schulterpunkt (roter Pfeil) beginnen. TIPP: Da wir mit einer kurvigen Figur meist etwas breiter sind, zeichne ich die ersten 1 bis 2 Zentimeter im rechten Winkel zur vorderen Mitte. Das gibt eine harmonischere Optik.

Ausschnitt und Schulterlinie ausschneiden.

 

Belege zeichnen

Ein neuer Ausschnitt benötigt einen neuen Beleg. Dazu die Breite des Beleges des rückwärtigen Halsausschnitts messen und diesen Abstand zum neuen Halsausschnitt rundherum mithilfe einiger Punkte markieren.

Diese Punkte mit einer Linie verbinden. Der Beleg ist gezeichnet und kann beim Zuschneiden auf Vlieseline abgepaust werden.

Halsausschnitt verbreitern – eckiger Ausschnitt

Das Verbreitern zeige ich am Beispiel eines eckigen Ausschnitts.

Für einen eckigen Ausschnitt in der gewünschten Höhe eine Linie im rechten Winkel zur vorderen Kante ziehen. TIPP: Ein eckiger Ausschnitt schaut am schönsten aus, wenn seine Seiten etwas schräg zur Schulternaht gerichtet sind.

 

Wie oben beschrieben wird der Beleg gezeichnet. Für die Linien kann einfach ein Lineal genutzt werden.

 

Wenn ein Halsausschnitt, wie bei diesem eckigen Ausschnitt, verbreitert werden soll, befindet sich der neue Schulterpunkt am Vorderteil weiter außen. Der rückwärtige Ausschnitt muss angepasst werden. Diese Weite wird auf die Schulternaht des rückwärtigen Teils übertragen. 

Der rückwärtige Ausschnitt wird bis zu diesem Punkt ebenfalls verbreitert. In diesem Fall habe ich ihn zusätzlich etwas tiefer gezeichnet (pinke Linie).

 

Parallel zum rückwärtigen Auschnitt die Linie für den Beleg zeichnen.

 

Fertig ist der komplette eckige Ausschnitt. Genäht wird er genau wie runde Ausschnitte. Lediglich an den innenliegenden Ecken muss vor dem Wenden mit einer spitzen Schere fast bis zur Naht eingeschnitten werden.

Die Schablonen befestige ich vor dem Zuschneiden einfach mit Büroklammern am Schnittmuster.

 

Schablonen erstellen

Die einzelnen Ausschnitte sammele ich in Klarsichthüllen. Oftmals schreibe ich noch kurz mein erstes danach genähtes Modell, z. B. „Shirt blaugestreift“, dazu. So habe ich in einem Arbeitsgang einen neuen Halsausschnitt und eine Schablone erstellt. Diese lässt sich beliebig oft nutzen.

Da ich selber schon immer auf diese Weise arbeite, hat das Schnittmusterkonzept Blusenshirt eine dickere Mappe aus stabiler Pappe bekommen 😉 So lassen sich alle Varianten praktisch aufbewahren.

Mich interessiert brennend, wie ihr eine Ausschnittidee umsetzt. Wandelst du dein Lieblingsschnittmuster ab? Kaufst du lieber gleich ein neues Schnittmuster? Hebst du dir die Vorlagen auf? Wie bewahrst du deine Schnittmuster auf? Schreib es gerne unten in die Kommentare und teile deine Arbeitsweise mit uns allen!