Die Antwort gleich vorweg. Die Perfektionisten unter uns haben bereits ein Ärmelbügelbrett und werden es nicht missen wollen. Allen anderen erzähle ich in diesem Artikel, wofür ich es nutze und wie es sich für ein paar Cent „besorgen“ und aufhübschen lässt.
- Was ist ein Ärmelbügelbrett?
- Wozu nutze ich das Ärmelbügelbrett?
- Wie beziehe ich ein Bügelbrett einfach neu?
Was ist ein Ärmelbügelbrett?
Ein Ärmelbügelbrett ist ein normales Bügelbrett in klein. Es hat seinen Ständer seitlich, so dass Ärmel und Hosenbeine bequem darüber gezogen werden können. So ist ein faltenfreies Bügeln möglich. Auf einem großen Bügelbrett muss ein Ärmel immer wieder gedreht, neu gelegt und mittig gebügelt werden, um ein faltenfreies Ergebnis ohne Bügelfalten zu erzielen. Anstatt Ärmelbügelbrett lässt sich auch prima ein verlängertes Bügelei nutzen. Zu diesem gibt es ja bereits einen Artikel und die Anleitung.
Wozu nutze ich ein Ärmelbügeleisen?
Außer zum ordentlichen Bügeln von Hemden, Blusen und Hosen, nutze ich es für viele kleine Bügelarbeiten. Ich habe zwar ein größeres Nähzimmer, aber der Zuschneidetisch und der Kamerakram nehmen viel Platz weg. Der Zuschneidetisch liegt meist voll. Entweder mit Stoffen, welche ich mir zum kreativen Kombinieren aus dem Regal gezogen habe, oder mit den gerade zugeschnittenen Schnittteilen. Daher finde ich eine Bügeldecke sperrig und unpraktisch. Das große Bügelbrett steht in einem anderen Zimmer und ich mag nicht für jede kleine Naht hin und her laufen. Daher habe ich das Ärmelbügelbrett präsent hinter der Nähmaschine auf der Fensterbank stehen. So sind kleine Nähte, Nahtkreuzungen, Vlieseline oder Nahtbandstückchen rasch gebügelt. Wenn du viel Deko, Portemonnaies, Täschen oder kleine Patchworkprojekte nähst, ist es ebenfalls sehr praktisch und handlich. Vielleicht weißt du jetzt noch immer nicht, ob du dir extra ein Ärmelbügelbrett zulegen solltest? Probiere es einfach aus und teste es eine Weile.
Oftmals kannst du bei Müttern/Omas/Tanten noch eins auf dem Dachboden finden. Als begeisterte Flohmarktstöberin weiß ich, dass du dort für 1 bis 2 Euro fast immer eins findest. Da ich es gerne hübsch in meinem Nähzimmer habe, beziehe ich meine Bügelbretter ab und zu neu. Dabei sind neulich ein paar Fotos entstanden. Es geht wirklich fix.
Wie beziehe ich ein Bügelbrett einfach neu?
Ich zeige es dir. Auf diese Weise kannst du ebenso ein normales Bügelbrett neu beziehen, nur die seitlichen Zugaben erhöhe ich etwas.
Als erstes muss der alte Bezug entfernt werden. Bei einem großen Bügelbrett nutze ich diesen gleich als Schnittmuster.
Ein Ärmelbügelbrett lege ich einfach auf den Stoff und schneide entsprechend drumherum. Ich nutze gerne Jersey als Bezug, weil er sich so schön um die Kanten zieht. Falls du öfter sehr feste Stoffe, wie z. B. Leinen, bügeln möchtest, nimm einen Jersey ohne Elasthananteil und unbedingt Thermolan/Thermolam oder ein Baumwollvlies als Vlies. Thermolan ist ein hitzebeständiges Vlies von Freudenberg. Für das normale Baumwollbügeln reicht sogar einfaches Volumenvlies völlig aus.
Ich mag das Bügelbrett gerne etwas weicher und schneide zweimal Vlies nach dessen Form und ein drittes Vlies mit 2 cm Zugabe rundherum aus. Der Stoff sollte 4 – 5 cm größer als das Ärmelbügelbrett sein, für ein normales Bügelbrett gebe ich sogar 6 bis 7 cm rundherum dazu.
Erst 2 schmale Lagen Vlies mittig auf die linke Seite des Jerseys auflegen, dann darüber das breitere Vlies positionieren und feststecken. Rundherum knappkantig mit einem längeren Geradstich aufnähen. Die beiden schmalen Vliese sind damit eingenäht. Den Jersey rundherum versäubern.
Zum Binden eignet sich dickere Baumwoll-Wolle, Gummiband, Kordel etc.
Ich mache es mir einfach und falte den Saum drumherum. Du könntest ebenso erst säumen und später das Band einziehen.
Den Saum feststeppen, dabei das Band natürlich nicht mitfassen 😉 Am unteren, breiteren Ende bleibt eine 1 – 2 cm breite Öffnung, an dieser Stelle die Nahtenden gut sichern.
Band gut anziehen, verknoten oder zu einer Schleife binden.
Mein Ärmelbügelbrett ist, laut Aufkleber, von 1948, aber jetzt wie neu 😉
Du kannst also für ein paar Cent ausprobieren, ob es du es wirklich gerne nutzt oder es in die Kategorie „Staubfänger“ gehört. Im zweite Fall freut sich bestimmt eine liebe Nähfreundin über ein schmuckes, frisch bezogenes Ärmelbügelbrett!
Danke für die Anleitung. Habe zwar auch schon ewig ein unverzichtbares Ärmelbügelbrett, könnte es aber mal neu beziehen.
Ja, Ursula, wir nähen so gerne, aber das neue Beziehen schieben wir etwas vor uns her.. dabei geht es fix. Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
das ist ja echt witzig, dass du heute einen Beitrag zum Ärmelbügelbrett schreibst. Ich habe mir diese Tage erst eines bestellt und warte gerade auf den Postboten….
Letztes Wochenende hab ich mir mein erstes Oberteil aus Leinen genäht und festgestellt, dass ich es nur mit großem Aufwand auf meinem Wäsche- und Bügeltisch bügeln kann (ein normales Bügelbrett hab ich nicht..) Nach deinen Überlegungen und Anregungen wird es jetzt sicherlich seinen Platz im Nähzimmer finden und nicht im Wäschkeller 😉
Jetzt möchte ich mir noch das Bügelei nach deinem Schnitt nähen und dann klappt es mit dem Bügeln der Brustabhäher auch ganz bestimmt. Overlockreste dafür sammel ich schon ne Weile 😉
Vielen herzlichen Dank für deinen tollen Blog!
Sonnige Grüße Katja
Liebe Katja,
na, so ein Zufall. Ich bin gespannt, wozu du es noch nutzen wirst. Ja, das Bügelei solltest du dir unbedingt nähen. Es ist auch für Halsausschnitte einfach super.
Liebe Grüße
Sabine
Super! Danke für den Tip!
Immer gerne, liebe Marion!
Liebe Sabine,
vielen lieben Dank für diese tolle und die vielen anderen tollen Anleitungen. Ich freue mich auf jeden Newsletter von dir. Mein Ärmelbügelbrett ist zwar noch gut brauchbar aber trotzedem werde ich es neu beziehen. Da macht dann doch das Bügeln gleich mehr Spaß
Liebe Grüße aus der Nordheide
Ingrid
Liebe Ingrid,
ja, unsere liebsten Nähhelfer dürfen wir gerne mal aufhübschen. Dann macht das Nähen noch viel mehr Freude. Ich freue mich, dass immer mal Tipps für dich dabei sind.
Liebe Grüße
Sabine
Hallo Ingrid,
ja, mach das unbedingt. Mit einem hübschen Bezug macht das
Bügeln doch fast schon Spaß.
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sabine,
das ist eine tolle Idee. Ich hätte schon ab und an gern ein Ärmelbrett gehabt und werde beim nächsten Flohmarkt mal drauf achten. Danke für Deine Inspiration und liebe Grüße.
Ja, liebe Sybille, probiere es einfach mal aus. Hier im Norden sehe ich sie wirklich oft auf dem Flohmarkt und mehr als 2 Euro kosten sie nicht. Meist sind die Verkäufer froh, sie los zu sein 😉
Liebe Grüße
Sabine
Ich nutze mein Ärmelbrett sehr gerne, da es immer einen Platz in meinem sehr kleinen Nähbereich findet und mit dem kleinen Bügeleisen von Prym die Nähte immer schnell ausgebügelt sind. Da ich auch viel Patchworkarbeiten mache, sind das große Bügeleisen und -brett oft zu groß
Liebe Eva,
eben mal schnell… dafür finde ich es wunderbar. Ich nutze es auch viel für aufgesetzte Taschen, Kragen und Manschetten. Kein Muss für mich, aber ein kleines Helferlein.
Liebe Grüße
Sabine
Hallo Eva,
das klingt gut. Ich habe auch mein kleines Bügeleisen immer
griffbereit im Nähzimmer – das ist so praktisch.
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Eva,
vielen Dank für den Tipp!
Ich überlege auch schon seit einiger Zeit, meine Ärmelbretter (ja, ich habe sogar zwei in verschiedenen Längen) neu zu beziehen. Dank deiner tollen Anleitung weiß ich nun auch genau, wie ich vorgehen muss.
Liebe Grüße, Silvia
Liebe Silvia,
probiere es einfach mal aus, es geht ganz fix und wird mit einem schönen Stoffrest zum hübschen Hingucker in deinem Nähzimmer.
Liebe Grüße
Sabine