Es hängen noch etliche zu kleine Blusen ganz hinten in euren Schränken. Das weiß ich aus den vielen Mails, welche mich nach dem letzten Artikel erreichten. Aber es sind nicht nur die Blusen. Wir schauen gemeinsam mal in deinen Schrank und sortieren die Schrankleichen. Einen ganz einfachen Rettungstipp gibt es noch dazu 😉
Schrankleichen und ihre Gründe – Lohnt die Rettung?
Gerade mit vielen Kurven kennen wir alle diese Schrankleichen. Jeder Anblick bereitet ein schlechtes Gewissen.
Schlechtes Gewissen – viel Schokolade – noch schlechteres Gewissen – noch mehr Schrankleichen.
Ok, das war jetzt etwas übertrieben, aber ich kenne es persönlich 😉
Schauen wir die Schrankleichen doch zusammen mal strukturiert durch:
1. Vielleicht war es ein Lieblingsteil, es saß besonders gut, vielleicht war der Stoff angenehm oder das Muster stand mir gut. Deshalb bekommt es im Schrank hinten das Gnadenbrot. Rettung möglich. Abnehmen oder Umändern. Umändern lohnt sich meist bei Lieblingsteilen.
2. Vielleicht war es nur teuer, sitzt aber nicht richtig und fühlt sich nicht gut an. Immer wenn wir es sehen, bekommen wir ein schlechtes Gewissen. Wenn die Passform bei deinen Kurven nicht stimmt, wird sie auch bei 5 Kilo weniger (entspricht ungefähr einer Kleidergröße) nicht stimmen. Ganz ehrlich: weg damit (Bitte nicht in den Müll… du kannst jemandem damit eine Freude bereiten, es verkaufen oder spenden).
3. Vielleicht hat sich das Kleidungsstück durch das Waschen gewandelt. Ist zu kurz oder zu weit geworden (meist sogar beides), hat sein Elasthan verloren oder die Stoffstruktur hat sich verändert. Leider ist Kaufkleidung in der Regel nicht vorgewaschen, da sind Überraschungen vorprogrammiert. Genaue Prüfung (siehe Punkt 1 und 2) erforderlich, ggf. Rettung möglich.
Bestenfalls solltest du jetzt ein paar Teile wirklich aussortiert haben. Die Lieblingsstücke mit Potenzial werden nach und nach gerettet, häng sie einfach mit GUTEM Gewissen wieder in den Schrank.
Ein paar Rettungsmöglichkeiten habe ich schon beschrieben:
Die zu enge Bluse mit dem zu kurzen Sweater retten
Schreib mir gerne unten in die Kommentare, welche Rettungsmöglichkeiten du dir noch wünschst.
Die schnellste Blusenrettung
Ganz fix lässt sich in die Seitennaht einer Bluse oder Hose ein breites Jacquard-Band einsetzen. So entstehen ein paar Zentimeter mehr Bewegungsfreiheit. Außerdem sind die Bänder gerade im Trend. Achte dabei darauf, dass das Band sich entweder farblich anpasst oder richtig kontrastfarbig ist. Außerdem sollte es eine gute, weiche Qualität haben, damit später nichts kratzt.
Bei einer Bluse ist es ganz einfach: entweder die Seitennähte auftrennen oder knapp neben der Naht aufschneiden. Neu versäubern und das Band drüber nähen. Im Ärmel wird die zweite Naht etwas eng. Krempele dafür die Bluse auf die linke Stoffseite und näh von innen. Dann klappt es. Eine Hose lässt sich ähnlich retten, da schreibe ich demnächst einen extra Artikel.
Besitzt du gar keine Schrankleichen?
Herzlichen Glückwunsch!
Vielleicht gefallen dir die breiten edlen Bänder ja trotzdem.
Sie eignen sich hervorragend, um einfarbige Oberteile zu „strecken“ und Blickpunkte zu setzen. Näh sie auf die vordere Mitte, die Schultern oder über die Seitennähte. So bekommen langweilige Kleidungsstücke einen einzigartigen stylischen Look.
Das breite weiche Jacquard-Band eignet sich, doppelt genommen, ebenso herrlich als Taschengurt. Ich habe mir für den Frühling eine AllesDrin-Tasche aus gelbem Kunstleder genäht. Anhänger und Gurt sind jeweils aus beiden Farbkombis gearbeitet. So kann ich die Tasche mit dem bunten Band zu all meiner blauen und farbenfrohen Kleidung tragen. Das edle graue Band mit den goldenen, silbernen und kupferfarbenen Streifen passt dagegen besser zu meinen grauen und schwarzen Kleidungsstücken.
Mit so einer auffälligen gelben Tasche schaut eh niemand mehr auf Falten oder Kurven 😉
Liebe Sabine,
vielen Dank für Deine vielen Tipps mit „Format“ 🙂
Du hast in Deinem heutigen Blog-Artikel nach weiteren Rettungswünschen gefragt.
Bei mir geht es meist weniger um Klamotten aus denen ich durch mehr Kurven rausgewachsen bin sondern mehr um das Verlängern von Hosenbeinen oder Blusenärmeln. Seit ich selbst nähe habe ich weniger Toleranz für zu kurze Ärmel und Hosenbeine und ehemalige Lieblingsteilefristen ein düsteres Schattendasein.
Hättest Du hier auch einen tollen Tipp?
Herzliche Grüße Wilma
Liebe Wilma,
ich habe ja selber sooo lange Arme und früher vieles verlängert… ich setze mir deine Inspiration sehr gerne auf die Liste.
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Sabine
Danke, dür die Tipps. Da ich regelmäßig meinen Schrank ausmiste, werde ich beim nächsten Mal einen anderen Blick auf die Sachen werfen. (Nachhaltigkeit)
Was mir spontan einfällt ist eine Hose wo der Bunde sehr eng ist und somit in der Taille unvorteilhaft abzeichnet.
Ich habe schon mal eine weiter gemacht mit Strechkeil, bin aber nicht restlos davon überzeugt.
Vielleicht hast du was parat?
LG Anne
Ja, liebe Anne,
Hosen stehen definiv schon auf der Liste. Jeans kaufe ich ja bisher und nähe sie nicht selber… da habe ich genug zu enge im Schrank
Liebe Grüße
Sabine
Wow, das sind tolle Bänder, das sieht echt klasse aus!! Und die gelbe Tasche ist auch mega toll *hachz*.
Ich hab ja vor Weihnachten rigoros aussortiert, mit ist grad nix zu eng aber so eine Bluse würde mir auch sehr gut gefallen!
GlG Claudi
Liebe Claudi,
du wächst ja gerade umgekehrt aus deiner Kleidung heraus. Schreib am besten mal einen Gastblog-Artikel, wie du alles enger machst. Ist bestimmt auch für einige interessant
Liebe Grüße
Sabine
Guten morgen erstmal,
ich liebe deinen Blog. Hier finde ich genau das, was ich seid langem vergeblich im Netz gesucht habe.
Vielen lieben Dank für deine tollen Ideen und Tipps.
Gruß
Christina
Liebe Chistina,
das freut mich! Ja, die ehrlichen Themen kommen in der Hochglanz-Internetwelt oft etwas zu kurz. Das finde ich selber auch sehr schade. Ich freue mich sehr, dass du hergefunden hast!
Liebe Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
ich habe mich mal an eine meiner „Schrankleichen “ getraut und einen seitlichen Streifen eingesetzt.
Super, nun kann ich dieses Shirt wieder ohne bedenken tragen und meine Kurven sind herrlich verdeckt.
Auch habe ich mir das Schnittmuster vom Blusenshirt auf meine Passform angepasst und bin echt happy damit. da werden noch bestimmt viele Teile geschneidert.
Danke für deine vielen so leicht umsetztbaren Tricks!
LG Christiane
Liebe Christiane,
ich danke dir sehr! Es freut mich immer so, wenn ich lese, dass jemand glücklich ist mit seinen Blusenshirts. Wir müssen ja einige unserer innerlichen Hürden beim Anpassen überwinden, aber es hat sich für dich ja richtig gelohnt. Das ist toll!
Herzlichen Dank für die liebe Rückmeldung und liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
das klingt ja toll. Viel Spaß mit deiner wiederbelebten Schrankleiche und dem Blusenshirt.
Liebe Grüße
Sarah
Eine Leiche? Ich glaube mein Schrank besteht nur aus Leichen. „Kann man doch daheim rum zum Schlampern noch anziehen“ und somit wandert nix raus, auch wenn man es schon jahrelang nimmer angezogen hatte. Da wir aber planen, unseren Schrank abzubauen und selbst eine Schranklösung zu bauen, bin ich jetzt immerhin schon auf dem Trip: Alles was irgendwo Löcher hat, hat ausgedient und kommt in den Altkleidersack!
Liebe Sonny,
ja, so sah mein Schrank früher auch aus. Mir sind auch jetzt noch viele selbstgenähte Teile „zu schade“ für Alltags… daran muss ich noch arbeiten…lach… Ich wünsche dir entspanntes Aussortieren!
Liebe Grüße
Sabine
Oh ja, Sonny. So geht es mir auch oft. Man denkt: Das kann ich noch zum Putzen oder im Garten anziehen, aber dann bleiben die Sachen am Ende doch ungetragen.
Also lieber für den Alltag retten oder zur Not aussortieren.
Liebe Grüße
Sarah
Ich würde gern zu eng gewordene Strickjacken, softshelljacken, sportjacken verändern. Potential hätte ich auch bei zu kurz gewordenen icebreaker-Merino-Shirts.
Ich freue mich aufs ausprobieren!ich hab aus zwei wolle-Tops mit Mottenlöchern ein sehr schönes lang genuges top genäht, das motiviert sehr für weitere Versuche! Allen viel Freude beim probieren
Liebe Barbara,
prinzipiell kannst du bei allen Oberteilen und Jacken Seitenstreifen einnähen ( siehe auch meinen Artikel zum Shirt, dort zeige ich es). Wichtigbist es nur entweder das gleiche Material zu nutzen oder z.B. einen Strefen aus festerer Bündchenware einzusetzen… dieser gibt zusätzliche Beweglichkeit. Wollsachen lassen sich oftmals retten, in dem wir aus zwei Teilen eins machen. Das ergibt oftmals einen spannenden Look. Das liebe ich sehr und sammele dafür extra Wollpullis 😉 Klasse Idee von dir, danke für das Teilen!
Liebe Grüße
Sabine
Ich werde versuchen, meine Leinenhemden zu retten. Das schöne Band ist gerade angekommen. Bin mir unsicher, ob das vorgewaschen werden muss?
Hallo Sabine, mittlerweile habe ich die Bänder vorgewaschen, sicher ist sicher. Jetzt überlege ich gerade, wie ich das Ärmelthema löse. Die Ärmel passen gut. Sollte ich da trotzdem Band drüber nähen, gibt das die bessere Optik? Bin unsicher. Einige Schrankleichen sind aussortiert, die sind soooooo viel zu klein, das wird nix, leider.
Liebe Sabine,
mit dem Vorwaschen bist du nun auf der sicheren Seite.
Wenn du die Seitennaht auftrennst und die Bluse bis unter die Achsel breiter machst,
fehlt dir unter dem Arm, am Ärmel, ja automatisch auch diese Weite am Stoff. Es
würde ein Loch entstehen, wenn du das Band dort nicht weiter nähst. Verstehst du,
wie ich das meine?
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sabine,
erstmal super, dass du ein wenig Platz geschaffen hast. Manche Teile müssen einfach weg. Punkt. Bei dem Baband würde ich es folgendermaßen nähen:
– Seiten bis 10 vor/zum Ärmel auftrennen
– Band unten knapp über die versöuberten Nahtzugaben stecken
– Die Nahtugaben Richtung Achse unter dem Band zusammenlaufen lassen
– Band aufnähen ( oben einklappen)
– ggf. die überstehenden Nahtzugaben einfach am Band festnähen ( mit passender Farbe) oder zurückschneiden und nichmal versäubern.
Ich hoffe, du verstehst, wie ich es meine?
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sarah,
Ja klar, hätte ich auch drauf kommen können. Dankeschön! Dann probiere ich Mal ein bisschen, wie ich den Ärmel zumindest nach unten nicht zu weit werden lasse. Liebe Grüße, Sabine
Immer gerne fragen!Manchmal sehen wir den Wald vor lauter Bäumen (Kurven) nicht.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine, vielen Dank für Deine Tipps, ist wie immer super zu verstehen und ich mache mich ans Werk. Liebe Grüße aus der Lüneburger Heide, Sabine
Liebe Sabine, ich habe gerade deine Seiten entdeckt und freue mich darüber.
Meine Blusen spannen vor allem an der Oberweite. Da gibt es diese „Gucklöcher“ zwischen den Köpfen. Gibt es auch eine Lösung nur für „oben“?
Oder muss über die gesamt Länge erweitert werden?
Lieben Dank und Gruß
Gabi
Liebe Gabriele,
leider hilft bei etwas mehr Oberweite nur das Selbernähen. Alternativ kannst du eine Nummer größer kaufen, dann ist die Bluse aber an anderen Stellen zu weit. Du kannst natürlich auch den Streifen einsetzen, dann werden die Blusen aber insgesamt etwas weiter. Zur Zeit geht die Mode ja wieder in Richtung Mehrweite, da ist es kein Problem.
Liebe Grüße
Sabine